Hochwertige Sonnensegel: Qualitätsunterschied bei Segeltüchern

Höhenverstellbare Masten und gute Wandhalter kombiniert mit einem preiswerten Sonnensegel - ist das eine gute Idee! Nein!

Das wäre so, als würden Sie Ihre Nachbarn einladen und auf ihrem hochwertigen Weber-Grill aus Edelstahl, randvoll gefüllt mit besten Grillbriketts aus Kokos­fruchtschale Stufe-1-Billig-Bratwurst aus dem nächstbesten Supermarkt grillen wollen.

Schlussendlich geht es ja um die Wurst und nicht um den Grill oder die Kohle.

Gut, das Beispiel mag Geschmackssache sein. Gucken wir uns aber mal die Fakten an:

Was sind nun die besten und was weniger gute Sonnensegel?

Sie entscheiden sich für ein Sonnensegel ja grundsätzlich nicht wegen des hochwertigen Zubehörs, sondern wegen eines bestmöglichen Regen- und Sonnenschutzes, um auf Ihrer Terrasse oder im Garten bei schönem und bei schlechtem Wetter genussvoll entspannen zu können.

Dazu gehört, dass das Sonnensegel den besten Schutz vor Sonneneinstrahlung, am besten mit zertifiziertem UV-Schutz haben sollte, möglichst lange die Farbe behält, lange der UV-Strahlung ausgesetzt sein kann ohne dass es sich zersetzt, möglichst reißfest sein sollte, um Wind & Wetter standzuhalten dun stabil & formschön angefertigt sein sollte. Warum? Weil man ja lange etwas von dem, wofür man geld ausgegeben hat, haben möchte. Wie kann das gewährleistet werden?

Was bei günstigen Sonnensegel passieren kann? - Ein kurzer Erfahrungsbericht.

Immer wieder erreichen uns E-Mails von Menschen, deren Segel gerissen oder einfach nicht zu straffen sind. Der häufige Grund: Die Segel sind nicht so gut vernäht, schlecht angefertigt und schnell ausgebeult.

Regelmäßig kommen Kunden zu uns, die Probleme mit solchen günstigen Segeln und dem Zubehör hatten. Ein Kunde schrieb zum Beispiel, dass nach nur drei Tagen Benutzung das eingenähte Gurtband gerissen war und er sich deshalb für diesen Sommer ein qualitativ hochwertiges und langlebiges Sonnensegel zulegen möchte.

Warum ist so ein günstiges Sonensegeltuch nicht ideal?

Vorab sei gesagt: Wir kategorisieren alle unsere Sonnensegel nach Saisonsegel und Ganzjahressegel. Neben denen gibt es aber auch eine weitere Kategorie bei uns, die wir intern Freizeitsegel nennen:

Günstig gefertigte Containerware aus sehr dünnem, zeltähnlichem PES- oder Polyester-Rip-Stop Stoffen oder sehr leichten, grobmaschigen HDPE-Netzgewirken.

Zwar für den temporären Gebrauch geeignet, aber unserer Meinung nach eben nicht für den sicheren und langjährigen Outdoor-Dauereinsatz, um große Flächen zu beschatten.

Woran erkennt man diese Freizeitsegel?

Stand 2020: Einfache Gurtbänder, leichtgewichtige Stoffe unter 180g pro Quadratmeter und an den Gurtbandrändern leicht faltig: Außerdem fehlen häufig Angaben zu getesteten Produkteigenschaften nach DIN wie Wasserdichtigkeit, Reißfestigkeit, Lichtechtheit, UV-Beständigkeit oder UV-Schutz.

Im Gegensatz dazu geben Marken-Hersteller viel Geld für die Prüfung und Zertifizierung Ihrer Sonnenschutztücher aus. Und das aus gutem Grund!

Immer wieder kaufen wir bei verschiedenen Händlern und Marktplätzen solche Freizeitsegel und prüfen sie - einige sind noch im Dauereinsatz, wie hier zu sehen - bei unseren Hühnern...

Wie gesagt, als schnelle, kostengünstige und für kurze Zeit montierte Notlösung, vom ökologischen Aspekt mal ganz abgesehen, sind diese Freizeitsegel wahrscheinlich eine brauchbare Lösung - insbesondere wenn die Segel klein sind.

Aber bei Segeln über 16m² wirken immense Kräfte bei Wind und Wetter, und bis zu 200 kg pro Befestigungspunkt. Das kann auf Dauer mit einem kostengünstigen Sonnensegel nicht gut gehen.

Und nicht zu vergessen, ein kleines Detail, aber von großer Wichtigkeit: Der Klima-Komfort bei wasserdichten Segeltüchern. Günstige Polyestersegel entwickeln unter dem Tuch bei direkter Sonneneinstrahlung zusätzliche Hitze, wie man es unter dünnen Campingzelten kennt.

Bei den Rekordtemperaturen in den letzten Jahren ist es unter einem preiswert erworbenen Segel im Hochsommer schnell unangenehm.

Sonnensegel gegen Hitzestau: Was bedeutet Klima-Komfort?

Wie kann man die besten von nicht so guten Sonnensegeln nun unterscheiden?

Schauen Sie sich diese Freizeitsegel genau im Internet an: wenn Produktdaten vorhanden sind, prüfen Sie diese, wie lange gibt es den Händler schon und gibt es vertrauenswürdige Bewertungen?

Fragen Sie den Händler auch danach, wo genau das Segel hergestellt wurde. Einige Segeltücher werden zu höheren Preisen angeboten und es soll suggerieren, dass diese eine bessere Qualität als die günstigen haben. Es gibt da meist keine großen Unterschiede beim Ausgangsmaterial und in der Anfertigung.

Wir kennen bisher keine qualitativ hochwertig hergestellten Sonnensegel in dieser Art der Anfertigung und zu diesen Preisen - prüfen es aber jedes Jahr stichprobenartig und lassen uns gerne eines Besseren belehren.

Und wie verhält es sich bei Profi-Sonnensegeln aus Markenstoffen?

Diese sind entweder aus Markisentüchern, hochwertigen PVC-Geweben oder Persenningstoffen aus dem Boots- und Yachtbereich in Europa gefertigt: z.B. Emsdetten, La Tour-du-Pin in Frankreich, Barcelona.

Sonnensegel aus diesen Stoffen haben mindestens eine Grammatur von 195g pro Quadratmeter, ein starkes Gurtband und hochwertige Ringösen sowie einen korrekt geschnittenen Bogenschnitt. Zudem haben alle DIN-Norm geprüfte Angaben zur Qualität des Tuches.

Und eine Sache am Ende noch: Achten Sie auch bei höhenverstellbaren Masten auf den Unterschied. Sind Gleitschlitten mit einfacher Rolle verbaut oder mit Doppelrolle, was für Blindnieten sind gesetzt, gibt es ein Garantieversprechen und wie lange ist der Händler mit so einem Versprechen denn schon am Markt?

Setzen Sie auf langjährig bewährte Stoffe die nach DIN-Normen geprüft wurden und es ausweisen können - dann klappts auch mit der Bratwurst!

Lesen Sie sich für einen Einstieg zum Thema Sonnenschutzsegel hier in unserer zusammengestellten Kaufberatung ein.